Hamburg, 05.04.2010 - „Ich wollte ein visuelles Erlebnis schaffen, das durch seinen emotionalen und philosophischen Gehalt direkt zum Unterbewusstsein vordringt“, sagte der Regisseur Stanley Kubrick einmal über sein Meisterwerk 2001: Odyssee im Weltraum , „der Film soll eine intensive subjektive Erfahrung sein, die den Zuschauer auf einer inneren Bewusstseinsebene erreicht – genau wie Musik.“
Musik spielt denn auch eine große Rolle in Kubricks Filmkonzept. Sphärische Wirkungen und Kreisbahnen untermalte er etwa mit Ligetis ATMOSPHÈRES oder Johann Strauß’ DONAUWALZER.
Den Planeten unseres Sonnensystems widmete der englische Tondichter Gustav Holst gleich eigene musikalische Portraits und schuf damit den Archetyp des Science-Fiction-Soundtracks, an dem seither kein Filmmusikkomponist vorbeikommt.
Und so greift Eivind Gullberg Jensen, der neue Chef der NDR Radiophilharmonie Hannover, bei seinem Hamburger Debüt gleich nach den Sternen. Im Anschluss geht es zurück auf die Erde mit Klaviermusik von Wagner, Messiaen, Stockhausen u. a.Dirigent: Eivind Gullberg Jensen
Damen des NDR Chores
Klavier: Tamara Stefanovich
CHARLES IVES (The unanswered question)
GYÖRGY LIGETI (Atmosphères)
JOHANN STRAUSS – SOHN (An der schönen blauen Donau op. 314)
GUSTAV HOLST (Auszüge aus The Planets op. 32)
Samstag 10.4.2010 Kampnagel Hamburg, K6 Eintritt 18.60 € K6-Kasse on VVK
NDR Kultur überträgt das Konzert am 31. Mai 2010 um 20 Uhr in seiner Reihe "NDR Sinfonieorchester" am Montagabend.
(Quelle: NDR)

György Ligeti bei Proben in London 1989
Foto: Ines Gellrich
Foto: Ines Gellrich
Der in Rumänien geborene Sohn ungarisch-jüdischer Eltern sah sich als Repräsentant einer europäischen Intelligenz und Kultur. Er vertrat ihre besten Traditionen. Denn György Ligeti (1923-2006) blieb zeit seines Lebens nicht stehen, interessierte sich für afrikanische, wie für elektronische Musik oder für die des Spätmittelalters. All das floss in seine Kompo- sitionen ein und ließ ihn zu einem radikal innovativen Musiker werden. „Der Komponist wählt Materialteilchen und bringt sie in eine bestimmte Ordnung. So entsteht eine Struktur, die es vorher noch nicht gegeben hat“, sagte Ligeti über das Komponieren. Seine Auseinander- setzung mit der Gegenwart, aber auch dem Phänomen der Zeit erneuerte ständig sein Werk. Sein unzweifel- hafter Humor und sein Witz ließen ihn dennoch nie als unnahbares Genie erscheinen.

György Ligeti bei Proben in London 1989
Foto: Ines Gellrich
Foto: Ines Gellrich

György Ligeti bei Proben in London 1989
Foto: Ines Gellrich
Foto: Ines Gellrich
Gut anderthalb Jahrzehnte porträtierte die Hamburger Fotografin Ines Gellrich den Komponisten. Was mit den Vorbereitungen für ihre Diplomarbeit, ein fotografischer Essay über Ligeti, 1989 in London begann, wurde letztlich ein Langzeitprojekt. Gellrich berichtet mit ihrer Kamera aus der Kompositionswerkstatt, von Konzerten und von Begegnungen zwischen Künstlern. Dem Flüchtigen und Immateriellen der Musik gibt sie ein Gesicht und zeichnet gleichzeitig das Porträt eines Mannes, der ganz in der Neuen Musik aufging und doch sichtlich Mensch blieb. Sie habe, so sagt Gellrich, sich mit der Kamera unsichtbar gemacht, so dass ihre Fotos nie inszeniert und oder gestellt wirken. In der Publikation „Un/Endlichkeiten“, die anlässlich Ligetis 85. Geburtstag erschienen ist, werden diese nun das erste Mal im Zusammenhang veröffentlicht. Über den Einblick in Ligetis Leben und Werk hinaus bietet sie mit Werkkommentaren, Interpretationen, Stimmen von Kollegen und Schülern Ligetis eine persönliche und umfassende musikwissenschaftliche Einordnung des Komponisten.
(Quelle: modo-Verlag)
Un/Endlichkeiten - Begegnungen mit György Ligeti
2008. Texte von Hanns-Werner Heister, Fotografie: Ines Gellrich.
128 Seiten, 30 x 24,5 cm, deutsch, englisch, 128 Duotone-Abbildungen, Hardcover, Fadenheftung.
28,00 EUR / 48,00 SFR
ISBN 978-3-937014-54-8
Begegnungen mit György Ligeti - Ein Gespräch mit der Fotografin Ines Gellrich und der langjährigen Assistentin des Komponisten der Musikwissenschaftlerin Dr. Louise Duchesneau, Moderation: Claus Friede.
(Quelle: KULTUR-PORT)
Ein Gespräch mit der Fotografin Ines Gellrich im Hamburger Fernsehen Hamburg1.
Ein Gespräch mit der Fotografin Ines Gellrich im Hamburger Fernsehen Hamburg1.
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