Gedenken an die Opfer der Cap-Arkona-Katastrophe in der Lübecker Bucht

Hamburg, 03.05.2010 -  Internationale Gedenkveranstaltung anlässlich des 65. Jahrestages der  Befreiung aus den Konzentrationslagern, der Bombardierung der  Häftlingsschiffe in der Lübecker Bucht und der Beendigung des Zweiten  Weltkrieges.


Zu einem Senatsempfang im Hamburger Rathaus begrüßte die Kultursenatorin  Karin von Welck 400 Gäste aus 10 Nationen und Deutschland, darunter  über 80 ehemalige Häftlinge des KZ Neuengamme, Vertreter aus Kirche,  Politik und Kultur.

Robert Pincon, Präsident der Amicale Internationale KZ Neuengamme aus  Frankreich erinnerte an das Schicksal der 106.000 in Neuengamme  registrierten Häftlinge und gedachte der 7000 Menschen, die nach einem  teuflischen Täuschungsmanöver der Nazis durch die alliierten Armeen mit  zwei Schiffen, der "Cap Arcona" und der "Thielbek", in der Ostsee  versenkt wurden. - Zuvor waren sie in einem mehrtägigen Todesmarsch von  der SS nach Neustadt an die Ostsee und auf die beiden Schiffe getrieben  worden. - Picon betonte, daß "auch nach vergangener Zeit die  Erinnerungen an all die Kameraden in uns weiterleben". Nach 65 Jahren  verginge kein einziger Tag, "ohne daß unsere Gedanken uns nach Hamburg  und Neuengamme zurückführen, sei es nur wegen des hier erlebten  Leidens." Mit Zufriedenheit betrachtete er den zurückgelegten Weg seit  dem Bau einer "Musterhaftanstalt auf dem Gelände des ehemaligen  Konzentrationslagers bis hin zur Umgestaltung desselben in eine  Gedenkstätte . Mit versöhnlichen Worten schloß er seine Rede "die Erde  ist unsere auch, ich bin vermutlich nicht der Einzige, der das empfindet  und in diesem Rathaus möchte ich in der Sprache Goethes, Schillers,  Thomas Manns, Günter Grass und so vieler anderer im Namen aller  Deportierten sagen: "Wir sind alle Hamburger"!

Überlebende dieses grauenhaften Infernos und ihre Angehörigen fuhren  anschliessend an den Ort der Tragödie und mit Booten an die Stelle, wo  vor 65 Jahren die Cap Arcona und die Thielbek sanken. Dort gedachten sie   der Opfer, indem sie Rosen und Blumengebinde in die stürmische See  warfen. Die Kapitäne der Schiffe erwiesen mit Schiffshörnern und  Schiffsglocken die Ehre.

Anschließend fand am "Cap Arcona"-Ehrenfriedhof in Neustadt/Holstein die  Internationale Gedenkveranstaltung der Schleswig-Holsteinischen  Landesregierung statt.


Marian T. Hawling mit Sohn Mark (l)
Der 85jährige Marian T. Hawling kam aus Australien  mit Sohn Mark
zur Gedenkveranstaltung
Foto: FPI
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