Innensenator Michael Neumann nimmt 173 Anwärtern der Freiwilligen Feuerwehr das Gelöbnis ab

Hamburg, 13.4.12 - Im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses legten in einem feierlichen Festakt 25 Feuerwehrfrauen und 148 Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehren Hamburg ihr Gelöbnis ab. Gemeinsam mit Oberbranddirektor Mauer und Landesbereichsführer André Wronski nahm Innensenator Michael Neumann den jungen Anwärterinnen und Anwärtern aus 27 Hamburger Wehren ihr Gelöbnis ab.

Seit längerer Zeit findet dieses wieder im Rathaus statt, weil der Senat zu diesem feierlichen Anlass in angemessenem Rahmen den ehrenamtlichen Engagierten seine besondere Wertschätzung zum Ausdruck bringen will. Der Senator sellte in seiner Begrüßungsrede vor Angehörigen und Freunden fest, daß sich vor allem junge Menschen der interessanten Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr stellen.


Eine Abordnung der Anwärterinnen und Anwärter spricht
Innensenator Neumann zusammen mit allen anderen das Gelöbnis nach
Der Altersdurchschnitt der jungen Anwärterinnen und Anwärter liegt unter 35 Jahren.
Foto: Walter Domscheit

Ehrenamtliches Engagement sei für unsere Gemeinschaft, und bei Feuerwehrleuten insbesondere für die Sicherheit und Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, keine Selbstverständlichkeit, betonte Neumann. Gemeinsam mit den Kollegen der Berufsfeuerwehr stünden die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren als Sinnbild für Zuverlässigkeit, wenn es um Hilfe für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt ginge. Sie zeigten Jahr für Jahr mit Ihrem großen persönlichen Einsatz, dass die Freiwillige Feuerwehr neben der Berufsfeuerwehr eine feste und verlässliche Größe für das Wohl unserer Stadt sei. Sein ehrlich ausgesprochener Lob: "Gut zu wissen, dass es Sie gibt!"

Neumann wies darauf hin, daß es nicht zuletzt die mehr als 8.800 Einsätze im vergangenen Jahr bewiesen, bei denen die Feuerwehrleute ihre hohe Professionalität unter Beweis stellten. Die verstärkte Einbeziehung der Freiwilligen Feuerwehren in das Einsatzgeschehen, wie sie in Hamburg erfolgreich seit Jahrzehnten gelebt wird, zeugt von dem hohen Stellenwert der Tätigkeit der fast 2.600 Feuerwehrleute in den Wehren.

Die Vielfalt der Einsätze sei beeindruckend. Wenn auch Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung im Vordergrund stünden, findet sich in der Palette der Aufgaben beispielsweise auch die medizinische Erstversorgung wieder. Dies sehe der Senator als sehr bedeutend an. Gegenwärtig übernehmen in der Stadt 18 Freiwillige Feuerwehren Aufgaben als Erstversorgungswehren: Sie sichern die medizinische Erstversorgung vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr. Das sei ein herausragender Beitrag zur Sicherstellung der Qualität des öffentlichen Rettungsdienstes in Hamburg, der bundesweit Maßstäbe setze, so Neumann.

Der Senator stellte heraus, daß in 56 Freiwilligen Feuerwehren Jugendfeuerwehren mit insgesamt 921 Jugendlichen gegründet wurden. Diese Jugendarbeit trägt einerseits dazu bei, den Nachwuchs für die Wehren zu gewinnen und andererseits leiste sie die ebenso wichtige "echte" Sozialarbeit mit einem Engagement, das Neumann als beispielhaft würdigte. Den Jugendlichen würde sehr einfühlsam nicht nur die Bereitschaft vermittelt, anderen zu helfen, sondern ginge es hier auch um die Vermittlung von sozialer Kompetenz.

Da diese Leistung in der Öffentlichkeit nicht ausreichend beachtet würde, sehe Neumann es als eine wichtige Aufgabe der Politik an, sie zu würdigen und ihren unschätzbaren Wert zu verdeutlichen.


Innensenator Michael Neumann gratuliert nach dem Gelöbnis
im Großen Saal des Hamburger Rathauses allen
Feuerwehrleuten persönlich
Foto: Walter Domscheit

Alle 87 Freiwilligen Feuerwehren Hamburgs leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Stadt und kaum ein Bundesland verfüge über ein so flächendeckendes System von freiwilligen Helfern, auf das man jederzeit zählen kann, so Neumann. Die Feuerwehr Hamburg, bestehend aus Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehren, bewähre sich immer wieder auch bei besonderen Einsatzlagen. Dieses zeigt sich nicht nur wiederkehrend bei Großveranstaltungen, sondern gerade bei den letzten beiden spektakulären Großfeuern der der Einsatzgruppe 6 im Januar in der Nartenstraße und Moorfleeter Deich, bei denen bis zu 44 Freiwillige Feuerwehren eingesetzt waren, rief der Innensenator in Erinnerung.

Insbesondere in der Deichverteidigung bewiesen die Freiwilligen Feuerwehren ihre Professionalität. Mit ihren einschlägigen Erfahrungen, die sie über Jahrzehnte gesammelt haben, und ihrem großen Helferpotential, auf das man auch in Zukunft angewiesen sein wird, stellten sie eine unschätzbare Hilfe bei der Bewältigung von Sturmfluten dar.

Freiwilliges Engagement setzt aber nicht nur die Bereitschaft der freiwilligen Helfer voraus, sondern bedarf auch der notwendigen Unterstützung. Der Senat wird sich weiterhin für Neu- und Umbau von Gerätehäusern und erforderlichen Neubeschaffungen von Ausrüstungen einsetzen, versprach Neumann.



Gruppenfoto im Großen Saal des Hamburger Rathauses: Alle Anwärterinnen
und Anwärter der Freiwilligen Feuerwehr zusammen mit Innensenator
Michael Neumann, Oberbranddirektor Mauer und
Landesbereichsführer André Wronski
Foto: Walter Domscheit

Innensenator Neumann sprach in seinen Schußsätzen die Hoffnung aus, dass die Anwärterinnen und Anwärter Ihre Entscheidung für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr als dauerhaft richtige Entscheidung erfahren und wünschte ihnen eine spannende Aufgabe, die sicher nicht immer leicht sein würde, vor allem aber, dass sie von ihren künftigen Einsätzen immer glücklich und gesund kehren würden.

Das Gelöbnis im Wortlaut: "Ich gelobe, mich einzuordnen in die Organisation und Gemeinschaft der Hamburger Feuerwehr und meine Pflichten in der freiwilligen Feuerwehr jederzeit zu erfüllen"

Musikalisch begleitet wurde der Festakt vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld.


Nach dem Gelöbnis der Anwärterinnen und Anwärter der
Freiwilligen Feuerwehr im Großen Saal des Hamburger Rathauses:
v.l. Reiko Henning, Brandinspektor Farmsen, Charis Komut, Oberfeuerwehrfrau,
John Gressmann, Wehrführer Marienthal, mit 27 Dienstjahren dienstältester
der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg, Marcel Asch, Freiwillige Feuerwehr Farmsen
Foto: Walter Domscheit

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