Fluthelfer-Orden für Hamburger Einsatzkräfte

Sachsen und Niedersachsen danken den Helferinnen und Helfern des Elbe-Hochwassers

Hamburg, 20.12.13 - Im Juni dieses Jahres stiegen die Pegel der Elbe und das katasrophale Hochwasser drohte die Deiche zu brechen. Rund 650 Hamburger Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren, der Berufsfeuerwehr, der Polizei, des Technischen Hilfswerks und des Deutschen Rotes Kreuzes machten sich spontan auf den Weg, um die Bevölkerung der von Hochwasser bedrohten Gebiete in Sachsen und Niedersachsen bei der Deichverteidigung zu unterstützen.

Der Freistaat Sachsen und das Land Niedersachsen bedankten sich in einer Feierstunde im alten Hamburger Flughafen-Terminal "Tango" bei über 400 Helferinnen und Helfern des Elbe - Hochwassers 2013 und überreichten ihnen durch Sachsens Innenminister Markus Ulbig und Niedersachsens Landesbranddirektor Jörg Schallhorn jeweils einen Fluthelfer - Orden.


Zu Gast bei der Ordensverleihung:
(v,l) Landesbereichsführer Freiwillige Feuerwehr Hamburg, Andre Wronski, Innensenator Michael Neumann, Sachsens Innenminster Markus Ulbig, Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, Niedesachsens Landesbranddirektor Jörg Schallhorn, Leiter der Hamburger Feuerwehr, Oberbranddirektor Klaus Maurer


In seinem Grußwort lobte der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz die "Solidarität zwischen Landsleuten in Ost und West als ein besonderes schönes Beispiel für eine gelebte Bürgergesellschaft, die nach den Prinzipien der Menschlichkeit und des Miteinanders denkt und handelt." Und fuhr fort: "Und zwar ganz konkret: Ich habe gehört, daß Sie, also die Einsatzkräfte aus Hamburg von der spontanen Hilfsbereitschaft vieler Bürgerinnen und Bürger in den Hochwassergebieten überwältigt waren, beispielsweise beim Füllen und Verbauen der Sandsäcke. Das zeigt auch, Helfen macht bei aller Plackerei Spaß und steckt jedenfalls an! Und ich verbinde damit die Hoffnung, daß diese Erfahrungen nicht in Vergessenheit geraten, sowie Hamburg seine Helferinnen und Helfer von 1962 nie vergessen hat!".


Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz: "Plackerei macht Spaß und steckt an!"

Sachsens Innenminister Markus Ulbig dankte auch im Namen des Ministerpräsidenten Tillich für Solidarität und "daß Sie gekommen sind, als wir jede helfende Hand dringend gebraucht haben!" und weiter "Liebe Helferinnen und Helfer, liebe Kameradinnen und Kameraden aus Hamburg! Sie haben keine Sekunde gezögert, den sächsischen Kräften zu Hilfe zu kommen. Schon in der Nacht vom 3. zum 4. Juni traf das Vorauskommando in Dresden, Ihrer Partnerstadt, ein. Am Ende waren es über 400 Kameradinnen und Kameraden, die in Sachsen gegen die Flut kämpften. Über 90 Prozent von den Freiwilligen Feuerwehren. deshalb möchte ich einerseits Ihnen herzlich Danke sagen und es auch gleichzeitig mit dem Dank an die Arbeitgeber verbinden, die Sie auch in dieser Zeit haben nach Sachsen ziehen lassen.Mit immensem Engagement, nicht selten mehr als 24 Stunden am Stück haben Sie angepackt, haben geholfen, wo es ging. Da waren Sandsäcke zu schleppen, freiwillige Helfer zu koordinieren, Keller auszupumpen, Noteinsätze zu verrichten, Abflüsse freizuräumen. Vor allem am Pilnitzer Schloß, in der Dresdner Altstadt und im Ortsteil Laubegast haben Sie gerettet, was zu retten war.

Im Namen der Sächsischen Staatsregierung, aber auch im Namen aller Sachsen und insbesondere der Dresdnerinnen und Dresdner sage ich deshalb noch einmal Herzlichen Dank, Danke für Ihre Hilfe! Dieser Einsatz über die Ländergrenzen hinweg hat mich tief beeindruckt! Auch aus anderen Bundesländern, auch aus den Niederlanden, kamen Einsatzkräfte! Für mich ist das ein klares Zeichen: In Deutschland wird über Solidarität nicht nur gesprochen, sie wird gelebt! Die Menschen in unserem Lande stehen zusammen, wenn es hart auf hart kommt."


 Oberfeuerwehrfrau Charis Komut von der Freiwilligen Feuerwehr Farmsen erhält den Sächsischen Fluthelfer-Orden vom Polizeipräsidenten von Sachsen, Rainer Kann

Niedersachsens Landesbranddirektor Jörg Schallhorn gab den Helferinnen und Helfern den Dank Niedersachsens von allen Ebenen mit auf den Weg, "ob das ministeriell war, bei den Polizeidirektionen, den Landkreisen oder direkt vor Ort war, das Zusammenspiel hat hervorragend geklappt!... Jeder Einzelne von Ihnen hat gezeigt, wie professionell man vor Ort arbeiten kann! Dafür möchte ich Ihnen meine persönliche Wertschätzung und die Wertschätzung der gesamten Landesregierung aussprechen und wenn ich von Wertschätzung spreche, dann meine ich die Anerkennung Ihrer persönlichen Leistung. Und das ist nicht nur die Leistung die Sie dort vor Ort gebracht haben, sondern es geht weiter. Wenn ich Sie hier alle sehe, das ist Ihre innere Einstellung, Ihre Werte und Normen, für den Nächsten da zu sein und von daher bin ich mir sicher, Sie alle sind mit Herz Feuerwehrfrau und mit Herz Feuerwehrmann! Und diese Weertschätzung können wir leider nur leicht und klein zurückgeben, indem wir Ihnen heute die Hochwasser-Medaille aus Niedersachsen aushändigen. Das soll ein kleines Zeichen sein, aber ein Zeichen von Herzen!"


Oberfeuerwehrfrau Charis Komut und Feuerwehrmann Marcel Asch von der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg-Farmsen zeigen ihren Orden
Fotos: Walter Domscheit

Charis Komut, Oberfeuerwehrfrau und Marcel Asch, Feuerwehrmann von der Freiwilligen Feuerwehr Farmsen berichteten uns von ihren drei- bzw. fünftägigen Einsätzen in Dresden. "Wir arbeiteten direkt an der Elbe, hatten eine Schule und einen Damm zu einer Elbinsel abzusichern. Man hatte wenig Schlaf gehabt in der Zeit, es war aber überwältigend, die gigantischen Wassermassen an sich vorbeifliessen zu sehen und auch manchmal in der Nacht draußen trozdem eine Stille zu erfahren, als Gegesatz zur Hektik und dem Lärm am Tage.Wir wurden von der Bevölkerung sehr herzlich empfangen und unterstützt und immer wieder von ihnen gefragt, ob wir genug zu Essen und zu Trinken hätten. Es gab viele menschliche Begegnungen und wir erlebten auch von Angst erfüllte Reaktionen, wenn es um eine Entscheidung ging, hier einzudämmen, dafür aber dort an anderer Stelle wieder eine Überflutung zu riskieren. Besonders fiel auf, daß viele das iphone und Smartphone nutzten und dadurch auch über die Informationen der Leitstelle hinaus schnell an aktuelle Informationen zu den Pegelständen und Gefahrensituationen herankamen."  

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