Traditionelles Biikebrennen auf Sylt

Westerland, 21.02.14 - Zum traditionellen Biikbrennen in Westerland auf Sylt kamen in diesem Jahr wieder Tausende, auch viele Touristen wegen des günstigen Termins zum Wochenende. In einem kilometerlangen Fakkelzug starteten Anwohner und Besucher an der St. Nicolai-Kirche und wanderten, angeführt von einem Musikzug der Hohenweststedter Feuerwehr zum größten Biike der Insel an der Rantumer Chaussee. Vor Ort gab es eine Ansprache in Friesisch, zum Mitsingen für Alle die Sylter Hymne "Üüs Sölring Lön" („Unser Sylt“), intoniert von Johannes Falk, eine Rede des Bürgervorstehers und zum Ende intonierte der Musikzug der Feuerwehr das Friesenlied.

Zur größten Biike der Insel bei Westerland kamen Tausende
Foto: Walter Domscheit



Video mit der Sylter Hymne "Üüs Sölring Lön" („Unser Sylt“)
Kamera und Bearbeitung: Walter Domscheit
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Biikebrennen (von friesisch: biike, hochdeutsch Bake bzw. Feuerzeichen) ist in Nordfriesland (Schleswig-Holstein) ein traditionelles Volksfest, das am 21. Februar gefeiert wird, dem Vorabend des Festtags Petri Stuhlfeier in Antiochien, kurz Petritag. Es ersetzt hier teilweise das sonst weit verbreitete Osterfeuer.

Der Ursprung des Festes ist unklar; wahrscheinlich sollte das Feuer im Mittelalter böse Geister vertreiben und die neue Saat schützen. Auf den Inseln diente das Biikefeuer später zur Verabschiedung der Walfänger. Die Frauen zündeten die Feuer entlang des Strandes an, um den fahrenden Männern noch lange sicheres Geleit zu geben.

Einer Sylter Legende nach galt dieses Signal gleichfalls den dänischen Männern auf dem Festland und sollte ihnen vermitteln, dass die Inselfrauen nun wieder allein auf dem Hof waren und Hilfe bei der Arbeit und „anderen Dingen“ benötigten.

Der Beginn der jährlichen Walfangsaison am Petritag hing mit einem Beschluss der Hansestädte aus dem Jahr 1403 zusammen, nach dem zwischen Martini (11. November) und Petri Stuhlfeier die Schifffahrt ruhen sollte. Der Petritag am 22. Februar war also ein wichtiges Datum für die mittelalterliche Schifffahrt (Ende der Winterpause, Frühlingsbeginn).

Die Leuchtfeuer bestanden noch im 17. und 18. Jahrhundert aus primitiven Leuchtbaken an den Stränden, die den Seefahrern und Walfängern als Navigationshilfe dienten. Die heute üblichen großen Feuerstöße sind wahrscheinlich erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. Auch die einheitliche Festlegung des Biikebrennens am Abend des 21. Februars ist erst Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt worden.

(Quelle: Wikipedia)

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