Gemeinde bietet alleine für den Großensees

Großensee, 02.10.14 - Die Abgabe eines Gebots der Gemeinde ist grade mal eine Woche alt, da stellt sich heraus, dass die Gemeinde Großensee als einzige Bieterin übrig geblieben ist. Die Stiftung Naturschutz und zwei Private waren nun aus dem Bieterverfahren ausgeschieden. Wie viel von der Gemeine geboten wurde, wird nicht gesagt, eine Summe von 500.000 Euro, wie von einer Zeitung vermeldet, entspreche nicht der Summe, die in dem Angebot abgegeben wurde, so wiederum wird Bürgermeister Karsten Lindemann-Eggers in Meldungen mehrerer Zeitungen in deren regionalen Ausgaben zitiert. Jetzt wird auf Augenhöhe neu verhandelt, so der Bürgermeister, Finanzsenator Peter Tschentscher besuchte ihn zu Gesprächen in Großensee. Es ist anzunehmen, dass nicht unter Wert verkauft werde, denn eine Kommission für Bodenordnung, der alle Hamburger Fraktionen angehören, prüft, ob ein "ortsüblicher Preis" ausgehandelt wurde.


Der Großensee inmitten der "Stormarner Schweiz" ein Naherholungs für Hamburg

Hintergrund: In einem "eingeschränkten Bieterverfahren" sollte die Hamburger PMC Immobilienmanagement den Verkauf des seit 1937 im Besitz der Stadt Hamburg befindliche 75 Hektar großen Sees durchführen. Der Großensee diente über Jahrzehnte als
Wasserreservoir für Hamburg. Diese Funktion hat er bereits seit 1989 nicht mehr. Daher wurde nun im Rahmen von Grundstückkonsolidierungen beschlossen, ihn zu veräußern, so die Finanzbörde Hamburg. Das Grundstück wird in einer beschränkten Ausschreibung vergeben und war eine unverbindliche Aufforderung zur Abgabe eines Gebotes. Dabei wurde ein Mindestgebot von 1,15 Mio. Euro von der Stadt vorgegeben und Interessenten angeschrieben, die schon einmal Interesse am See geäußert hatten und unmittelbar mit dem See in Verbindung stehen. Großensee beteiligte sich an dem Bieterverfahren, sorgte aber im selben Zug dafür, sich ein Vorkaufsrecht in der Gemeindesatzung zu schreiben sowie einen Bebauungsplan zu gestalten, der es möglichen Investoren erschwerte, etwas entgegen den Vorstellungen der Kommune mit dem See zu unternehmen.


Fotos: Walter Domscheit



Seit 2001 ist die Kommune Pächterin des Sees. Große Teile des Uferbereichs, zu der auch das Strandbad an der Südseite des Sees gehört, sind im Besitz der Kommune. Wasser wird seit 1989 von einem Wasserwerk aus 10 Tiefbrunnen von 160 m bis 235 m Tiefe gefördert und nach einer Speicherung je nach Tagesbedarf in das Versorgungsnetz der Stadt Hamburg gepumpt.

Der Großensee hat, besonders in den Sommermonaten, für viele Menschen aus dem Ort selbst, der umliegenden Region und der Stadt Hamburg einen hohen Freizeitwert. Gerade in den heißen Tagen der vergangenen zwei Monate kamen Tausende in das vom DLRG bewachte Strandbad, an den Nordstrand und zu den benachbarten frei zugänglichen Buchten, um ein erfrischendes Bad zu nehmen.

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